Glaubenskurse laden dazu ein, seine eigenen Antworten auf Lebensfragen zu finden.
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Glaubenskurse
Fragen erwünscht!
Dabei können die Kurse sehr vielfältig und den persönlichen Bedürfnissen angemessen sein. Ein Interview mit Gunter Wissel, Referent für Glaubenskurse im Amt für Gemeindedienst.
Was passiert in einem Glaubenskurs?
Gunter Wissel: Glaubenskurse sind eine Mischung aus Gemeinschaft (sehr häufig verbunden mit einem gemeinsamen Essen), Impulsen zu zentralen Themen des christlichen Glaubens und Zeit, über das Gehörte miteinander ins Gespräch zu kommen. Hier wird am christlichen Glauben interessierten Menschen Raum gegeben, die eigene Fragen und Zweifel zu benennen und miteinander möglichen Antworten auf die Spur zu kommen. Klassiker für diese Glaubenskurse heißen Alphakurs oder Spur 8.
Gibt es denn auch andere Formen?
Ja, zum Beispiel Formen wie Stufen des Lebens, die geprägt sind von einer biblischen Geschichte, die sich mit Hilfe dynamischer Bodenbilder mit der persönlichen Geschichte verwebt. So wird die alte biblische Geschichte bedeutsam für das eigene Leben. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt LUV, ein Workshop, der bei der eigenen Biographie beginnt. Insbesondere im Blick auf postmoderne Lebenswelten knüpft LUV an das Bedürfnis an, über das eigene „Ich“ nachzudenken und in einer immer komplexer werdenden Welt nach Ressourcen von Achtsamkeit, Tiefe und Spiritualität zu suchen. Manche Kurse, beispielsweise die Alphakurse oder der LUV-Workshop werden auch in Onlineformaten über Videokonferenz angeboten. Die meisten Kurse finden aber weiterhin analog statt.
Hier finden Sie Glaubenskurse
Eine umfangreiche Auswahl der gängigsten Glaubenskurse vom "Alpha-Kurs" bis "Zwischen Himel und Erde" finden Sie auf der Seite "Kurse zum Glauben" der Arbeitsgemeinschaft für Missionarische Dienste (AMD).
Die CVJM-Hochschule in Kassel hat diese Übersicht von Glaubenskursen für Kinder und Jugendliche erstellt - filterbar nach Zeitrahmen, Alter, Ziel, Gruppengröße und Methoden.
Wann ist ein Glaubenskurs erfolgreich?
In Zeiten von Selbstoptimierung und Effizienz ist die Frage schnell gestellt. Aber was ist erfolgreich? Wenn ich in meinen Fragen, meinen Sorgen oder meiner Suche erst genommen wurde? Wenn ich im christlichen Glauben Orientierung und Antworten für mein Leben gefunden habe? Wenn ich Menschen kennengelernt habe, die mich mit ihren Gedanken oder ihrem Glauben weitergebracht haben? Wenn ich Gott näher gekommen bin (oder er mir)? All das kann in Glaubenskursen passieren, ist aber nicht garantiert.
Wo finden solche Kurse statt?
Sie werden von Kirchengemeinden, der Erwachsenbildung oder Vereinen wie dem CVJM angeboten. Manchmal heißen sie Glaubenskurs. Oft tragen sie aber auch ganz andere Namen, die auf das darin behandelte Thema schließen lassen. Einige werden auch digital angeboten. Fragen Sie jemanden aus Ihrem Kirchenvorstand oder Ihre Pfarrerin. Es kann aber auch gut sein, dass Sie mit Ihrer Anfrage erst den Anstoß geben für solch ein Angebot.
Kann ich Glaubenskurse auch für mich allein machen?
Es gibt tatsächlich ein paar Möglichkeiten. Bücher wie „Expedition zum Ich“ von Klaus Douglas lassen sich auch allein oder gemeinsam mit anderen Personen lesen.
Muss ich Vorwissen mitbringen?
Nein. Es braucht kein Vorwissen über die Bibel oder den christliche Glauben. Ich muss nicht Mitglied einer Kirche sein oder bestimmte Wahrheiten anerkennen. Wenn überhaupt, dann ist eine sehr gewinnbringende Voraussetzung, wenn Sie Ihre eigenen Fragen und Gedanken mitbringen. Und die dürfen sehr gern auch kritisch, suchend oder aus dem persönlichen Leben sein.
Woran erkenne, was der richtige Glaubenskurs für mich ist?
Ausprobieren. In der Regel gibt es bei jedem Angebot die Möglichkeit, sich den ersten Abend anzusehen, und danach kann ich mich entscheiden, ob das was für mich ist.
Gibt es Alternativen zu Glaubenskursen?
Ja. Oft werden Bibelabende angeboten. Auch Hauskreise sind ein festes und etabliertes Angebot in vielen Gemeinden. Manchmal sind es Predigtreihen in Gottesdiensten, die Inhalte aus Glaubenskursen thematisieren. Andere Formate setzen am wachsenden Bedürfnis an, die eigene Spiritualität im Alltag zu leben und zu gestalten. Mit der APP Evermore (evermore-app.de) lassen sich beispielsweise solche „kleinen heiligen Momente“ im Alltag integrieren.
18.09.2023
ELKB
