Evangelische Schulen, Schülerheime und Internate gehören seit Philipp Melanchthon zum Bildungsauftrag der evangelischen Kirche.

Evangelische Schulen

Schule und Glaube

Nicht nur an evangelischen Schulen, auch im Religionsunterricht an anderen Schulen und in Horten oder Ganztagseinrichtung findet man evangelische Werte im schulischen Bildungssystem.

Bildung und Reformation gehören zusammen – das haben schon Martin Luther und Philipp Melanchthon in ihren Predigten und Reden immer wieder betont. Bildung und Glaube sind Gaben Gottes, und religiöse Bildung muss Bestandteil allgemeiner Bildung sein, so die Haltung der Reformatoren.

Evangelisch bilden bedeutet, dass der einzelne Mensch um Gottes willen im Mittelpunkt steht. Es geht darum, ihn oder sie im Horizont der christlichen Tradition und neuester Erkenntnisse zu fördern. Daher ist evangelische Bildungsarbeit weltoffen, vielfältig und dialogisch.

"Das Gute entfalten"

Alle Infos zu evangelischen Schulen, zu Stellenabgeboten und Quereinstieg finden Sie auf der Internetpräsenz "Das Gute entfalten".

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Evangelische Schulen in Bayern

An welche Schule soll mein Kind gehen? Was ist das Beste für seine Zukunft? Das fragen sich Tausende von Eltern in Bayern. Immer mehr entscheiden sich für Eevangelische Schulen. Denn an evangelischen Schulen paart sich Qualität mit einem guten Geist. Natürlich wird hier nach staatlich genehmigten Lehrplänen unterrichtet, weshalb evangelische Bildung offensichtlich nicht als kirchliche Einflussnahme gesehen wird, sondern als Garant für Qualität, ein menschliches Miteinander und individuelle Zuwendung.

Um an einer evangelischen Schule aufgenommen zu werden, muss man nicht selbst evangelisch getauft oder überhaupt Christ sein – man muss aber bereit sein, am verpflichtenden Religionsunterricht teilzunehmen.

Die Vielfalt der evangelischen Schullandschaft in Bayern zeigt sich in den verschiedenen Einrichtungsarten: Grundschulen, verschiedene weiterführende Schulen, Förderschulen, berufliche Schulen sowie Internate.

Wir begleiten an jeder der acht evangelischen Grundschulen in Bayern unsere Schülerinnen und Schüler durch ihr Leben, Lernen und Glauben. Unsere Grundschülerinnen und -schüler erleben in ihrer Grundschule eine lebendige Gemeinschaft voller christlichem Glauben. Wir verstehen die Grundschule in Bayern als Raum der Entfaltung, des Wachstums und der Entwicklung und als Raum, in dem unser Glaube uns dabei unterstützt, das Gute zu entfalten. Unser Ziel ist es, die Fähigkeiten jedes Kindes zu fördern und sein Leben auf der Grundlage des christlichen Glaubens und seiner Talente zu stützen.
Das Leitprinzip für alles, was wir tun, ist, dass jedes Kind einzigartig und wertvoll ist. Kinder erleben in der Grundschule einen Lebensraum, in dem Glaubensfragen zu einem Teil ihres täglichen Schullebens werden. Jede Schülerin und jeder Schüler wird entsprechend dem eigenen Lernfortschritt ermutigt und erlebt darüber hinaus eine positive Fehler- und besonders Lernkultur.

An unseren evangelischen Gymnasien in Bayern bieten wir Schülerinnen und Schülern Bildung und Erziehung in evangelischer Verantwortung. Die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen werden für ein eigenverantwortliches Leben gestärkt und bestmöglich auf die Anforderungen der Berufswelt vorbereitet. Dafür vermitteln wir neben fachlichem Wissen eine fundierte Allgemeinbildung, aber auch soziale und kommunikative Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Konfliktfähigkeit. Auf diese Weise werden die jungen Menschen befähigt, ihre Zukunft in einer sich schnell verändernden Welt selbstbestimmt und reflektiert mitzugestalten.

An unseren Gymnasien sind Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis willkommen. In unserem pädagogischen Handeln gehen wir davon aus, dass jeder Mensch ein einzigartiges Geschöpf Gottes ist, das wir bei der Entfaltung seiner Möglichkeiten fördern und begleiten.

 

Jede evangelische Realschule in Bayern bereitet Kinder und Jugendliche umfassend auf ihr späteres berufliches und gesellschaftliches Leben vor. Fürs Leben lernen bedeutet, dass neben kognitiven Fähigkeiten auch musisch-künstlerische, sportliche, handwerkliche sowie insbesondere kommunikative und soziale Kompetenzen individuell gefördert werden.

Die evangelischen Mittelschulen in Bayern umfassen die Jahrgangsstufen fünf bis neun oder fünf bis zehn. Der Unterricht ist stark auf berufsbezogene Inhalte ausgerichtet. Mögliche Abschlüsse sind der erfolgreiche Abschluss der Mittelschule, der qualifizierende Abschluss der Mittelschule und der mittlere Schulabschluss an der Mittelschule. Im M-Zweig der Mittelschule werden die Schülerinnen und Schüler auf den Mittleren Schulabschluss nach Klasse 10 vorbereitet. In allen Fächern wird hier auf erhöhtem Anspruchsniveau unterrichtet, die Schülerinnen und Schüler werden zu einer selbstständigen Arbeitsweise angeleitet.
Die Schülerinnen und Schüler werden dabei begleitet, ihre individuellen Fähigkeiten zu entdecken, ihre Potenziale zu entfalten und ihren Lebensweg bewusst zu gestalten. In Verbindung mit dem beruflichen Schulwesen eröffnet die Mittelschule Bildungswege, die zu einer abgeschlossenen Berufsausbildung und zu weiteren beruflichen Qualifikationen führen können.

Die bayerischen evangelischen Fachoberschulen gehören zum Bereich der beruflichen Schulen. Die Fachoberschule verleiht nach bestandener Fachabiturprüfung in der 12. Jahrgangsstufe die fachgebundene Hochschulreife/ Fachhochschulreife. Schülerinnen und Schüler können aber auch bei Nachweis der notwendigen Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache das Allgemeine Abitur in der 13. Jahrgangstufe erwerben.
Zu den angebotenen Ausbildungsrichtungen an evangelischen Fachoberschulen gehören Sozialwesen, Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Gestaltung und Technik. In der 11. Jahrgangsstufe absolvieren die Schüler*innen aller Ausbildungsrichtungen eine fachpraktische Ausbildung in Betrieben im zeitlichen Umfang von etwa 20 Stunden pro Woche. Diese bilden die verschiedenen Ausbildungsrichtungen der Fachoberschule ab.
Evangelische Fachoberschulen fördern die Schülerinnen und Schüler in ihren praktischen und kognitiven Fähigkeiten und stärken ihre ethisch urteilenden Kompetenzen.

Evangelische Förderschulen stellen eine individuelle Zielorientierung für ihre Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt ihres Unterrichts. Sie fördern die ganzheitliche Entwicklung in Kompetenzzentren, gegliedert in unterschiedliche Förderschwerpunkte.
In diversen inklusiven Settings unterstützen, fördern und beraten Sonderpädagoginnen und -pädagogen Regelschulen und dort inklusiv beschulte Schülerinnen oder Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Förderschulen sind vielfältig in den Lebensraum ihrer Schülerinnen und Schüler vernetzt und kooperieren mit unterschiedlichsten Partnern.

Schwerpunkte liegen bei unseren Förderschulen dabei nicht bloß auf der intellektuellen Entwicklung, sondern gehen darüber hinaus auch vertieft auf die spirituelle Entwicklung basierend auf christlichen Werten ein. Wir unterstützen die Schülerinnen und Schüler jeder Förderschule dabei, Verantwortung für sich selbst, die Lerngemeinschaft und die Gesellschaft nach christlichen Leitlinien zu übernehmen.

 

In den beruflichen Schulen sollen Fachkompetenz und personale Kompetenz vermittel werden. Die jungen Menschen sollen befähigt werden, die anstehenden beruflichen Herausforderungen in verschiedensten diakonischen Handlungsfeldern kompetent, verantwortungsvoll und in gesellschaftlicher Verantwortung zu meistern. So stehen im Mittelpunkt des Lernens an der beruflichen Schule und der beruflichen Ausbildung zum einen Wissen und Fertigkeiten, zum anderen Sozialkompetenz und Selbstständigkeit, die die Schüler*innen und Studierenden der beruflichen Schulen auf eine selbstständige und eigenverantwortliche Arbeit als Fachkraft vorbereiten sollen.
Dabei wird besonderer Wert auf ein Lernen in vollständigen Handlungsvollzügen und engem Theorie-Praxis-Bezug gelegt. Durch forschendes Lernen und erwachsenengerechte Lehr- und Lernformen wird eine professionelle Haltung entwickelt, die das tragfähige Fundament für die berufliche Zukunft der jungen Frauen und Männer bildet.

Spiritualität und gelebter Glaube sind selbstverständlicher Bestandteil des Lebens in unseren neun evangelischen Schülerheimen und Internaten. Schülerinnen und Schüler haben in jedem evangelischen Schülerheim und in jedem evangelischen Internat Rituale, Andachten und gemeinsame Gottesdienste, oft in Verbindung mit den angeschlossenen Schulen. 

Evangelische Internate und Schülerheime in Bayern stehen für junge Menschen im Alter zwischen 10 und 21 Jahren offen. Unsere Schülerheime und Internate sind internationale, moderne und christlich geprägte Institutionen. Als moderne Bildungseinrichtung fördert und unterstützt jedes Internat junge Menschen und ihre Familien während der schulischen, familiären und persönlichen Herausforderungen sowie aktueller Krisen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern die Ressourcen der Schülerinnen und Schüler und richten ihre Arbeit entsprechend der Stärken und Potenziale jedes und jeder Jugendlichen aus. 

Wir legen an den Internaten und Schülerheimen Wert auf die Einhaltung von Regeln und Vereinbarungen, die sowohl im täglichen Leben als auch für die Zukunft relevant sind.

Evangelisch bilden bedeutet, dass der einzelne Mensch um Gottes willen im Mittelpunkt steht.

Bild: iStock-DGLimages

Evangelisch bilden bedeutet, dass der einzelne Mensch um Gottes willen im Mittelpunkt steht.

Religionsunterricht

Deshalb gehört religiöse Bildung als Teil allgemeiner Bildung bereits ab der Grundschule zum festen Bildungskanon. Sie findet vor allem im Religionsunterricht statt – kann und sollte sich jedoch auch im gesamten Schulalltag widerspiegeln. Angesichts der Pluralisierung unserer Gesellschaft steht religiöse Bildung aber auch vor neuen Herausforderungen und Chancen.

Etwa 310.000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Bayern den evangelischen Religionsunterricht – bei weitem nicht alle davon sind evangelisch. Mehr als ein Zehntel gehört einer anderen oder gar keiner Konfession oder Religion an. Und doch treten immer wieder Eltern in die Kirche ein, weil sie möchten, dass ihr Kind eine konfessionelle Heimat hat – auch im Religionsunterricht. 

Das Fach Religion unterrichten in Bayern Lehrkräfte mit verschiedenem beruflichem Hintergrund: Staatliche Lehrkräfte haben entweder in ihrem Studium das Fach evangelische Theologie belegt oder nach dem Studium eine Zusatzqualifikation für den evangelischen Religionsunterricht erworben. Als kirchliche Lehrkräfte unterrichten Pfarrerinnen und Pfarrer, Religionspädagoginnen und -pädagogen oder Katechetinnen und Katecheten in den verschiedenen Schularten.

Kirche im Lebensraum Schule

Schule ist heute mehr als Unterricht, und so reicht kirchliches Wirken an Schulen auch weit über den Religionsunterricht hinaus. Als Kirche ist uns wichtig, das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen in ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten zu stärken. Es ist unser Anliegen, dass sie sich aktiv an Bildungsprozessen und am sozialen Leben der Schule beteiligen können. Wir orientieren uns daran, was sie für ihr Leben brauchen. Daher stellt evangelische Kirche sich im Feld der Schule nicht nur als Bildungsträgerin, sondern auch als Wegbegleiterin auf ganz unterschiedliche Art zur Verfügung.

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20.06.2023
ELKB

#Schule# Religionsunterricht# Evangelische Schulen# Horte# Diakonisches lernen

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